Sonntag, 17. August 2014

Die "muss-ich-noch-fertigstellen"-Kiste

Ich denke jeder kennt dieses Problem von sich selbst...eine Kiste wo man so Dinge rein tut, die man noch fertig machen will. Aber wie das dann so ist, aus den Augen aus dem Sinn...vorallem, wenn es dann so Sachen sind wie Säumen oder Ausbessern. Oder man weiß schon, dass das Projekt nicht mehr so wird, wie man sich das vorgestellt hat und dann verliert man die Lust daran es fertigzustellen. 

Ich habe auch so eine Kiste und ich wollte euch auch diese Sachen einmal zeigen. Natürlich sind die Sachen eigentlich wirklich nicht für die Öffentlichkeit gedacht, aber ich wollte einfach mal zeigen, dass keiner perfekt ist und gerade am Anfang einem so viele Fehler unterlaufen. Das ist nicht schlimm und man darf auf gar keinen Fall aufgeben. Wie man an den anderen Posts ja sieht, hüpfen mir trotzdem ab und zu ganz tolle Ergebnisse von der Maschine. Und das macht einem dann immer wieder Mut weiter zu machen und nicht aufzugeben. 



Hier mein erster Versuch einen Leseknochen zu nähen. Der Stoff ist wahnsinnig dünn und ich hätte ihn defintiv etwas verstärken sollen. Ich weiß nicht mal so ganz genau wo ich überall Fehler eingebaut habe, aber wie man sieht, ist es nichts geworden. Die Stelle an der man alle drei Teile in der Ecke zusammen näht ist irgendwie verknubbelt. Ich habe ein paar Versuche gestartet, in dem ich eine neue Naht daneben gesetzt habe, aber irgendwie machte das alles immer nur schlimmer. Retten kann ich das gute Stück wohl jetzt nicht mehr. Evtl. trenne ich irgendwann die Naht nochmal ganz auf und nähe neu. Aber höchstwarscheinlich wird dieses Stück für immer in der Kiste bleiben...

Hier ist nochmal mein Tubetop aus einem meiner vorherigen Posts. 

Durch den langen Aufenhalt in der Kiste, ist es ziemlich verknittert, aber das ist nicht der Grund dafür, dass es hier auftaucht. 

Es gibt Dinge die sollte man einfach in Ruhe lassen, wenn sie einmal fertig waren und man sollte nicht versuchen hinter her noch daran rumzubasteln und irgendwas zu "verbessern". Ich habe in einem Anflug von Verbesserungswahn ein Loch rein geschnitten.

Ich war so begeistert von dem Top und wollte es mit in meinen Portugalurlaub nehmen. Das Einzige was mich etwas gestört hat, war die dicke Wulst der Nahtzugabe, wo Bündchen und Top aneinander genäht sind. 

Ich dachte mir also, schneidest du die Nahtzugabe halt etwas zurück. Ist ansich ja auch nichts dabei - wenn man vorsichtig ist. 

Dieses Problem hätte ich übrigens auch nicht, wenn ich eine Overlockmaschine hätte...(kleiner Wink an meinen Schatz - ist ja quasi bald Weihnachten). 

Auf den Fotos sieht man leider auch, dass ich nicht nochmal versäubert habe - Schande über mein Haupt, dass wird natürlich noch nachgeholt ;) 

Ich hatte also die Schere in der Hand und schnitt einfach darauf los, ein ganzes Stück ging auch alles gut und ich freute mich über ein weiteres Kleidungsstück in meinem eh schon völlig überfüllten Koffer...und dann ein kurzer Moment der Unachtsamkeit, nur eine Zehntelsekunde nicht aufgepasst und schnipp schnapp ein Loch. So ein Mist...

Da ich zu diesem Zeitpunkt eigentlich schon fast auf dem Weg zum Flughafen war, konnte ich auch nichts mehr reparieren. Also ab in die Kiste, mache ich nach dem Urlaub - Wir sind jetzt bereits seit zwei Monaten wieder da! 

Im Prinzip habe ich ja genau zwei Möglichkeit um das Top zu retten. Entweder ich trenne alles nochmal auf und mache das Bündchen halt etwas schmaler oder ich versuche einfach nur das kleine Loch evtl sogar mit der Hand zu nähen. Es ist warscheinlich nur eine klitze kleine Sache die wenige Minuten dauert, aber die Lust war bisher einfach noch nicht wieder da. Reparieren macht mir einfach keinen Spaß. Ich mag nur neue Sachen nähen und dann schöne Ergebnisse haben :)



 
Und jetzt kommen wir zu meinem geliebten Chiffon-Rock (Ich nenne es mal Chiffon, ob es wirklich Chiffon ist, weiß ich nicht.) Nach Sherlok-Holmes-artigen Untersuchungen oder wie Mama sagen würde, Erin Brokovich, habe ich dann auch meinen Fehler gefunden. Das liebe Versäubern...hier ist dann auch endlich mal ein richtig gutes Beispiel, warum es so wichtig ist die Nähte zu versäubern. Der Stoff hat sich an der Naht aufgeribbelt, so dass richtige Löcher entstanden sind. Gerade bei einem dünnen Stoff geht das ziemlich schnell.

Man sieht an den Nähten die ich versäubert habe, dass es dort zu keinen Löchern gekommen ist. Der Stoff hat sich durch das Versäubern nicht aufribbeln können und zieht dadurch auch keine Fäden. 

Sätze wie, "wasche deine Stoffe vor", "du musst mit einer normalen Nähmaschine hinter her die Nähte versäubern" oder auch "nimm beim Saum mindestens 2 cm Abstand zur Kante, damit sich der Saum nicht hochrollt" sind also nicht nur einfach nur nerviges Gerede. Da ist wirklich was dran. Stoffe gehen nach dem Waschen gerne ein oder verziehen sich, also immer vorwaschen oder mit reichlich Dampf bügeln VOR dem vernähen. Auch können Stoffe ausbluten, dass heißt ihre Farbe verlieren. Diese Farbe wird von helleren Stoffen dann angenommen und es wäscht sich nicht mehr raus. So habe ich mir ja schon ein weißes Bündchen rosa eingefärbt. 

Bei meinem Beispiel hier mit den Rock, sieht man wie wichtig das versäubern ist. Das kann einem nicht nur bei so dünnen Stoffen passieren, wie dem meinen hier. Auch andere Stoffe können aufribbeln, sich aufdröseln oder wie auch immer man es nennen mag. Und es ist total ärgerlich, wenn die ganze Mühe dann umsonst ist. 
Oder man hat womöglich das Kleidungsstück verschenkt, dann ist es um so unangenehmer, wenn dann nach kurzer Zeit die Nähte aufgehen bzw. Löcher entstehen. 
Ich bin mir noch nicht sicher, wie ich mein Problem hier löse. Der Stoff ist so schwierig zu vernähen, dass ich es immer wieder vor mir her geschoben habe irgendwelche Rettungsversuche zu unternehmen.

Hier seht ihr einen der Röcke, die ich nach der Anleitung von Schnabelina genäht habe. Schnabelinas Röckli, mit vier anstatt sechs teilen, daher leider auch etwas zu eng. Man sollte auch auf die Vorgaben der Schnittmuster hören - aber ich hatte in diesem Fall nicht genügend Stoff. Er ist trotzdem tragbar, nur würde er besser fallen, wenn ich ihn genau nach Anleitung genäht hätte.
Er ist nie ganz fertig geworden, da ich mich mit dem Saum etwas schwer getan habe zu der Zeit. Den anderen Rock habe ich einfach unten umgenäht. Jetzt klappt der Saum immer nach oben, da ich zu knapp an der Kante genäht habe.

Man sollte immer zwei bis drei Zentimeter Stoff umklappen und auch in einem Abstand von ungefähr zwei Zentimetern von der Kante die Naht setzen. Im Besten Falle mit einer Zwillingsnadel - die richtigen Profis nehmen eine Coverlock dafür, ich gehe mal davon aus, dass diese Maschine in den wenigsten Haushalten von Hobbynäher/Innen vorhanden ist. 

Nun gut, als ich diesen Rock genäht habe, wusste ich von den zwei bis drei Zentimetern noch nichts, auch von dem Problem mit dem Umklappen des Saumes wusste ich nichts. Daher habe ich auch nicht darauf geachtet genügend Länge zu lassen um noch einen vernünftigen Saum umnähen zu können. Und jetzt habe ich das Problem, dass der Rock ein bisschen knapp wird, wenn ich ihn mit drei Zentimetern umnähe. 

Eine wirkliche Lösung gibt es da für mich noch nicht. Man könnte natürlich eine Art Bund unten rannähen oder versuchen Jerseyschrägband anzunähen, aber das ist alles nicht so meins. Ich werde ihn einfach mal abstecken und gucken, wie kurz er nach dem Säumen wirklich wird.


 
Nun zu dem letzten Stück aus meiner Kiste. Ein Kleid nach eigenem Schnittmuster. Hierfür habe ich einfach ein Oberteil von mir abgezeichnet und unten freihand ein Rock rangezeinet.

Da ich mit Halsbündchen noch keine Erfahrung habe und mich da auch noch nicht rangetraut habe, hab ich überlegt einfach ein "Gegenstück" ranzunähen, welche dann umgeklappt wird.

Ansich hat das auch ganz gut geklappt, nur irgendwie habe ich mich am Rücken vermessen und dadurch ist der Rückenausschnitt zu groß geworden. Die Träger sitzen auch zu weit außen und dadurch sieht man den BH.

Es ist übrigens Viskosejersey, welcher sich erstaunlich schön vernähen ließ. Benutzt habe ich eine 70er Stretch-Nadel und den normalen Geradstich.



2 Kommentare:

  1. Ja diese Kiste haben wir auch ;-) beliebt ist auch die Ecke "scheiße geworden, da machen wir was anderes drauß"
    Viele Grüße
    Hunni&Nunni

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    1. Hihi. Die Ecke gibt es bei mir auch :) Allerdings warten auch diese Sachen nach wie vor auf ihre weitere Bearbeitung :)

      Viele Grüße zurück an euch beide :)

      Zora

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